Kategorie: Zahnarzt
Schwangerschafts-Gingivitis: Nicht zwingend behandeln
Die hormonellen Veränderungen im Körper einer Frau bei Schwangerschaft führen auch zu Veränderungen im Mund: Die erhöhte Durchblutung lässt das Zahnfleisch anschwellen und macht es empfindlicher für Verletzungen (Zahnfleischbluten) und auch Entzündungen (Gingivitis). Je nach Intensität einer solchen Schwangerschafts-Gingivitis können sich am Übergang zum Zahn sogenannte Zahnfleischtaschen bilden. Anders als bei einer entzündlichen Zahnbetterkrankung (Parodontitis), die ihren Ausgang in bakteriell belasteten Zahnfleischtaschen nimmt, würden die Taschen bei einer Schwangerschaftsgingivitis nicht zwingend Handlungsbedarf auslösen, sagte Prof. Dr. Thomas Kocher, Universität Greifswald, bei einer Fortbildungsveranstaltung in Berlin. Die Taschen könnten eine Tiefe von 6 mm erreichen, führten aber selten zu einem Verlust der Haltefasern, die den Zahn im Zahnbett stabilisieren. Es habe sich gezeigt, dass sich die Schwellung nach Entbindung und Wiedererlangung des normalen hormonellen Status zurückentwickelt. In der Zeit einer Schwangerschaftsgingivitis reiche ein häufigeres Einbestellen der Patientin aus, kombiniert mit verstärkter Kontrolle und professioneller Zahnreinigung.
Quelle: DGI e.V. www.dginet.de