Kategorie: Zahnarzt
Evolution: Kiefer werden schmaler
Für Zähne und Zahnersatz keine ganz unproblematische Entwicklung: Im Zuge der veränderten Lebens- und Ernährungsweise wurde der menschliche Kiefer im Laufe der Zeit immer kleiner und schmaler. Ein Grund dafür ist Wissenschaftlern der University of Kent/Großbritannien zufolge das Abkochen von Nahrung: Der biomechanische Kraftaufwand beim Zerkleinern der Nahrung ist kleiner als bei rohen Lebensmitteln. Aufgrund der geringeren Belastung bildet sich der Kieferknochen mit der Zeit zurück. Nicht verändert hat sich allerdings die Anzahl der Zähne: In der Regel sind nach wie vor 32 Zähne angelegt. Für sie wird der Platz in den schmal gewordenen Kiefern allerdings eng. Weisheitszähne gelten daher heute oft als "überzählig" und als "Störenfriede", die, oft schief stehend, die enge Zahnreihe weiter "zusammendrücken" und den Platz für alle Zähne (und für Zahnersatz) verkleinern. Deshalb müssen sie in bestimmten Fällen gezogen werden. Aber nicht prinzipiell: Sie könnten später als mögliche Stützen für Zahnersatz dienen und deshalb erhalten werden. Die Entscheidung muss immer individuell getroffen werden.
Quelle: DGI e.V. www.dginet.de