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Führt Stillen zu Karies?
Eine zeitlang hatten Zahnärzte für Unruhe unter jungen Müttern gesorgt, die auf den Zuckeranteil in der Muttermilch und das damit einhergehende Karies-Risiko beim Stillen hinwiesen. Neuere Forschung zeigt, wie bei einem Fachkongress in Frankfurt deutlich wurde, dass dieses Risiko eher gering ist und auch eher theoretisch als praktisch besteht. Wie Zahnärztin Sabine Bertzbach, Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde anhand eines Ultraschall-Filmes typische Schluckvorgänge beim Stillen zeigte, kommt die Muttermilch meist mit den herauskommenden Milchzähnen gar nicht in Kontakt - beim Stillen wird die Mamille der Mutter deutlich verlängert und gibt die Milch erst kurz vor der Rachenregion ab, sie fließt von dort gleich weiter in den Verdauungstrakt. Das Risiko, dass ein Kind in frühen Jahren Karies entwickelt, ist dagegen erheblich, wenn es über gemeinsam genutzte Löffel, abgeleckte Schnuller oder vorgekostete Getränke aus dem Fläschchen mit Kariesbakterien der Eltern angesteckt wird: Kommen dann noch Zucker in Nahrung oder Getränken dazu und wird nicht auf sorgfältige altersgerechte Mundreinigung geachtet, kann es zu früher Karies bis zu Zahnverlust kommen.
Quelle: DGI e.V. www.dginet.de