Kategorie: Zahnarzt
Karies: Zahnmedizin wird immer minimalinvasiver
Beim zurückliegenden Deutschen Zahnärztetag im November in Frankfurt wies Prof. Dr. Roland Frankenberger von der Philipps-Universität Marburg darauf hin, dass man heute auch die aktive Vorbeugung von Kariesschäden an den Zähnen zu "minimalinvasiver Kariestherapie" zählen muss: Prävention könne natürliche Zahnsubstanz erhalten, was eine wiederherstellende Zahnbehandlung nur künstlich ersetzen könne. Bei fortgeschrittener Karies müsse zudem, um die zerstörte Stelle wieder füllen zu können, je nach Füll-Verfahren auch gesunde Zahnsubstanz entfernt werden, damit die Füllung ausreichend Halt findet. Hier könnten neue Verfahren wie die sogenannte Kariesinfiltration bei passender Ausgangslage (leichte oder mittelschwere Karies) Möglichkeiten eröffnen, das natürliche Zahnmaterial zu schonen. Dabei werden die kariesbefallenen Stellen sozusagen mit Kunststoff weitgehend luftdicht versiegelt. Nach anfänglicher Zurückhaltung der zahnärztlichen Wissenschaft, die auch die Dauerhaftigkeit dieser Versorgung noch für optimierbar hält, findet das Verfahren mittlerweile immer mehr Befürworter. Zumindest lohne es sich, so Professor Frankenberger, an der Idee weiterzuarbeiten.
Quelle: DGI e.V. www.dginet.de