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Männer und Parodontitis: Viel spricht für genetische Disposition
Bekannt ist, dass im Durchschnitt Frauen trotz besserer Mundhygiene mehr unter Karies leiden und Männer, bei statistisch etwas schlechterer Mundhygiene, mehr unter entzündlichen Zahnbetterkrankungen (Parodontitis). Zu Beginn der geschlechterspezifischen Forschung in der zahnmedizinischen Wissenschaft ging man davon aus, dass die erhöhte Parodontitis-Rate der Männer mit weniger sorgfältiger Mundpflege zusammenhinge - eine Position, die zunehmend als überholt gilt. Dafür wurde zuletzt das stärkere Rauchverhalten der Männer als Grund für die höhere Zahnbett-Erkrankungsrate erachtet, da Rauchen erwiesenermaßen die Gesundheit des Gewebes rund um den Zahn belastet. Aber auch hier ist die Forschung nun einen Schritt weiter, wie PD Dr. Dr. Christiane Gleissner von der Universität Mainz beim Parodontologen-Kongress Europerio 2012 in Wien berichtete: Tierversuche hätten gezeigt, dass auch in der Tierwelt die Männchen eher zu oralen Infektionen neigten - das Argument Rauchen sei damit als Kernaspekt vom Tisch. Grund: "Tiere rauchen nicht!" Geklärt werden müsse durch weitergehende Forschung, ob das männliche Geschlecht ein Risiko-Faktor sei - oder nur ein Risikomarker.
Quelle: DGI e.V. www.dginet.de