Kategorie: Zahnarzt
MIH: "Käse-Backenzähne"
Wenn sich bei Kindern Zähne verfärben, ist das nicht zwangsläufig Karies: MIH, die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, ist kaum bekannt, obwohl durchschnittlich 10% der Grundschulkinder betroffen sind.
Es handelt sich um einen Defekt des Zahnschmelzes, der dafür sorgt, dass die Zähne gelblich-bräunliche Verfärbungen haben und der Zahnschmelz porös wird.
Der Defekt betrifft nur die bleibenden Zähne und wird daher erst im Grundschulalter sichtbar, die Symptome sind:
- ungewöhnliche Flecken auf den Frontschneidezähnen
- oder gelblich-bräunliche Verfärbungen auf den Backenzahnoberflächen
- Absplitterungen
- erhöhtes Kälte- und Wärmeempfindlichkeit der Zähne
Die Ursachen für MIH sind noch nicht geklärt. Wissenschaftler gehen von mehreren zusammen wirkenden Ursachen aus.
Kritische Faktoren für die Zahnschmelzentwicklung könnten sein:
Probleme im letzten Teil der Schwangerschaft, Frühgeburten, ein erhöhter Dioxingehalt oder PCB in der Muttermilch, chronische Lungenerkrankungen, Infektionen, die eine frühe Antibiotikagabe notwendig machen, Störungen im Mineralhaushalt oder auch der Weichmacher Bisphenol A, der bis zu seinem Verbot 2011 in vielen Babytrinkflaschen enthalten war.
Mangelnde Mundhygiene oder genetische Defekte werden als Ursache ausgeschlossen.
Als Therapie kommen Lacke, Kunststoffversiegelungen, Füllungen oder Kronen zum Einsatz – eine Entfernung der betroffenen Zähne kann meist vermieden werden.