Kategorie: Implantation
Zahnimplantate sind auch bei aggressiver Parodontitis möglich
Eine aggressive Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) in der Krankengeschichte ist keine Kontraindikation für eine Implantatbehandlung - vorausgesetzt, die Infektion ist unter Kontrolle und der Patient wird individuell angepasst engmaschig überwacht. Diese Schlussfolgerung ziehen Wissenschaftler aus der Analyse mehrerer Untersuchungen, bei denen die kurz- und langfristigen Ergebnisse einer Implantattherapie von Patienten mit aggressiver Parodontitis mit den Resultaten bei Patienten ohne Parodontitis bzw. mit leichteren Formen chronischer Parodontitis verglichen wurden.
Wie die Forscher in einer Fachzeitschrift berichten, waren die kurzfristigen Ergebnisse bei Patienten mit aggressiver Parodontitis vergleichbar mit den Resultaten der Kontroll-Patienten. Dies änderte sich jedoch im Laufe der Zeit: nach drei Jahren war der marginale Knochenverlust um das Implantat herum bei Patienten mit aggressiver Parodontitis höher als bei den anderen Patientengruppen. Dennoch lag die Erfolgsrate zwischen 83 und 96 Prozent. "Patienten mit aggressiver Parodontitis haben zwar ein höheres Risiko, dass ein Implantat verloren geht als Menschen mit gesundem Zahnhalteapparat, dennoch ist eine Implantation möglich", betonen auch die Experten der DGI (Deutschen Gesellschaft für Implantologie). Erforderlich sind dann jedoch eine gute Mundhygiene und die regelmäßige Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt. "Vor allem sollten betroffene Patienten auf das Rauchen verzichten, um einen weiteren, wesentlichen Risikofaktor auszuschalten", rät die Fachgesellschaft.
Quelle: DGI e.V. www.dginet.de